Erwin Thoma, ein ehemaliger Förster und Bauunternehmer für Massivholzhäuser, beschreibt, wie jedes Holz ob Birke, Eiche oder Buche ein eigenes Feuer entwickelt. Es ist, als würden die Holzqualitäten ihre Essenz im Verbrennen wieder freilassen und ihre Wesenhaftigkeit noch einmal zum Ausdruck bringen.
Im jährlichen Osterfeuer, zur Sommer- oder Wintersonnenwende verbrennen wir Menschen den Strauch- und Baumschnitt unserer Gärten. Das Holz, dessen Qualitäten so unterschiedlich sind, wird hier zur Nahrung der Flammen. Es zeigt in seinem Brand einen Verwandlungsprozess von Flamme, Rauch, und Glut bis zur Asche. Die festen Stoffe lösen sich auf und verteilen sich wieder in die Gesamtheit der elementaren Natur. Es ist ein Transformationsprozess, wie ihn der Mensch auch in sich selbst erleben kann.
Wie die Feuerwesen tanzen und züngeln, wie das Holz prasselt und zischt, wie es beginnend mit einem lodernd hellen Start mit der Zeit immer kleiner wird, aber an Glutwärme gewinnt und ganz am Schluß das Glutnest der Feuerstelle, wie ein pulsierender Stern in das Dunkel der Nacht leuchtet.
Am Morgen: abgekühlt, die weißgraue Asche, ganz leicht und verwandelt, wie ein Humus für neues Leben...
Ist das nicht ein beeindruckendes Bild dafür, dass Energie nicht verloren geht, sondern sich immer nur verwandelt?
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